Schreiben im Netz *** Erfahrungen, Einfälle, Ideen, Gedanken *** Dummes, und viel und leicht, also vielleicht, weniger Dummes und so Sachen eben
Montag, 13. September 2010
Samstag, 4. September 2010
Freitag, 27. August 2010
Telefonieren mit Google in Deutschland - funktioniert
Im Prinzip funktioniert der Service. Als Anrufer wird übrigens ***** auf meinem Festnetztelefon angezeigt.
Freitag, 30. Juli 2010
TF47 & TF373 &TF N.N. & TF N.N.
Loveparade: unglaubliches Video
http://loveparade2010doku.wordpress.com/
Ich erwarte mir: NICHTS!
Dienstag, 8. Juni 2010
JA für GAUCK - Nein. gegen eine neue Wolfsschanze
Wer noch dafür ist, der kommentiert hier
Montag, 31. Mai 2010
Bin Laden und die Taliban verscheuchen Horst Köhler aus dem Amt
Hallo Fangemeinde,
erst die Niederlande, und heute, mit geschichtlichem Paukenschlag, mit sofortiger Wirkung und unmissverständlich, Horst Köhler. 10 Minuten nach seiner Rücktrittserklärung braust er, standesgemäß, versteht sich, in schwarzer Lackkarosse davon. - Ein Mann - ein Wort - eine Tat - ein Rücktritt.
Bin Laden und seine Helfershelfer freuen sich diebisch. Ohne ein Gramm TNT hat er Deutschland zur Explosion gebracht. "Ja wo laufen Sie denn? Ja wo laufen Sie denn hin?" So dachte wohl Merkel. Deutschland entmergelt sich zusehends. Rüttgers, Koch und dann Köhler. Es ensteht ein hohles, ein ausgemergeltes Deutschland. Der Krampf um dem Kampf hätte zunächst Minister zu Guttenberg treffen sollen. Doch nun traf er ein weit wichtigeres Staatsamt. Den Präsidenten eines der reichsten Länder der Welt. Bin Laden versetzte ihm den Todesstoß. - Kann man erfolgreicher Terrorist sein heutzutage? - Ohne Cruise Missiles, ohne Predatoren, allein mit etwas Angriff aus rostigen alten Waffen und mit rhetorischen Drohungen? Und schon versagt die Führungsmacht in Europa. Bemerkenswert - schwach!
Ich denke, vor geschichtlichem Hintergrund hat Köhler RECHT. Deutschland führt nicht zuletzt auch Krieg um seine Sicherheitsinteressen zu befriedigen. Dazu gehört die Energieversorgung und die Sicherung der Handelswege. Das ist das legitime Interesse des Staates und wer, ausser dem Staatsoberhaupt, wäre berufener, diese Interessen seinem Volk gegenüber zu artikulieren. Horst Köhler hatte diesen Mut und er wurde von Schreihälsen aus dem Amte gedrängt. Kein Ruhmesblatt für Deutschland. Merkel hat ihn nicht unterstützt, weswegen diese Dame auch erst 2 Stunden vor dem "Event" informiert wurde (vorgeblich). Das war ein Tritt gegen das Schienbein, Madame! - Zu Guttenberg "Habt Acht!" - Krieg ist nicht gesellschaftsfähig in Deutschland. Es gilt, mehr denn je: "Stell Dir vor, es ist Krieg und keine/r merkts!" - Wenn zu Guttenberg noch was werden will, wird er stille halten im Kabinett und brav die Pfötchen auf den Konferenzschreibtisch platzieren. - Der Truppe wird das weniger gefallen. Aber so sind die realen Machtverhälnisse an jenem denkwürdigen 31.Mai.2010 - ein verregneter Tag.... auch im übertragenen Sinne.
Aus dem Ausland, die NYT: http://www.nytimes.com/2010/06/01/world/europe/01germany.html?hpw
Es kriselt und knirscht vernehmlich im deutschen Gebälk. - Wer wird als nächstes das sinkende Regierungsschiff verlassen? Da fällt mir Reinhard Meys Narrenschiff- Song ein. Wie passend doch zur aktuellen Lage!
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Freitag, 9. April 2010
Freitag, 2. April 2010
Birne wird 80!
Sehr geehrter Herr BK a.D. Dr. H.K.,
Dazu von hier aus HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH !
Auch wenn Sie den Spiegel zeitlebens, zumindest öffentlich, gemieden haben, als Hommage eine Collage.
Lassen Sie es sich gut gehen - in "Oggerschem", auch wenn gar manche ganz persönliche Weggefährten von "ganz früher" , wie z.B. H. Braun, K. Böckmann aus Niederfeld, Dr. Löb, u.v.a.m. leider nicht mehr unter uns weilen.
Amazon Schnäppchen Widget
Sonntag, 28. März 2010
Nochmals: Direkteinkauf in China lightinthebox.com
Hallo Direktkäufer aus China,
Die Fa sitzt in Peking. Der Versand mit Luftfracht wird wohl ab Hongkong abgewickelt.
Vom Deutschen Zoll gab es keine Probleme. Alle Waren bewegten sich unter 15 -17 USD und wurden korrekt auf dem grünen Klebezettel für den Zoll deklariert. Die Kontrollen am Flughafen FFM wurden damit anstandslos passiert. Bisher jedenfalls. An die Grenze von 22 EUR habe ich mich insofern allerdings noch nicht herangetastet.
Die Produkte sind ok. Wir kaufen das in D ja auch bei MEDIA und anderen für viel teures Geld ein oder? Die Verarbeitung ist sauber, mit überraschend klaren englischen Bedienungsanleitungen. Das Bild oben zeigt ein Solarladegerät mit integrierter Taschenlampe. Es war eine magnetisch schliessende Schachtel und jede Menge Adapter beigelegt. Funktioniert.
Montag, 8. März 2010
Samstag, 6. März 2010
Über die jesuitische Dialektik
Hi world,
hier ein bemerkenswerter Beitrag zum aktuellen Zeitgeschehen. Gefunden in Spreeblick:
PS: CK = Canisius Kolleg, Berlin
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Alt-CKler
Freitag, 12. Februar 2010
Hurra, ich werde Millionär, dank Herrn Ming Yang
Was so alles den Weg ins Postfach findet... **kopfschuettel**
Kann ich Ihnen vertrauen?
Lieber Freund!
mingmyang52@yahoo.com.hk
Pls geben, indem er folgende unten, um Ihr Interesse zu zeigen.
2.Ihr RESIDENT ADRESSE
3.YOUR BERUF
4.YOUR TELEFONNUMMER
5.DATE DER GEBURT
6.COUNTRY GEBIETSANSÄSSIGER
Sonntag, 31. Januar 2010
Kunduz: KSK - oder: Der Staat im Staate ist unkontrollierbar
Leider gebiert eine Lüge bereits zwei neue, die dann wiederum aktiv bekämpft werden müssen. Auf diese Weise kommen ganze Bürokratenapparatismen unerwartet ins Schlenkern und ins Schleudern, lähmen sich gegenseitig, überfordern sich über alle Maßen und könnten sich kurzfristig in völliger Konfusion befinden. Regierungskrise inclusive und nicht ausgeschlossen.
erfolgreiches Abenteuer: Direkteinkauf in China
Also ging ich dieses Wagnis gestern 30.01.2010 einmal ein. All -in -all buchte das Unternehmen 8.80 EUR bei mir von Paypal ab und alles scheint erst mal gut zu laufen. - Die deutsche Sprache der Firmenwebsite ist teilweise recht drollig - doch wie sähe umgekehrt meine Seite in chinesischer Sprache aus? :) Eher schlechter. Das ist also sicher kein Kriterium.
Mir hat allerdings weniger gefallen, dass ich das Paypal - Passwort eingeben musste und danach noch ein Rattenschwanz von Abfragen folgte. Normaler Weise ist die Paypal Transaktion die letzte Aktion beim Kauf. Vorsorglich habe ich mein Passwort daher bei Paypal sofort geändert.
Auch die Login Page der Fa. war heute früh tlw. nicht erreichbar. Error 502 meldet sich als "bad gateway". Mittlerweile gings wieder und ich habe Einblick in den Stand der Auftragsbearbeitung. Scheint alles zu laufen. Order processed and payed...
Da auch Air - Versand "included" ist das ganze kein Reinfall, wenn es schief geht. Ich rechne mit ca. 14 Tagen bis zum eintrudeln hier. Das ist mir die Erfahrung wirklich wert. Mal sehen was die deutschen Grenzer dazu sagen. Ob sie den Warenwert von 8.80 EUR durchwinken? Oder viele Formulare bereit halten. Ich habe keine Ahnung und lasse mich überraschen.
update (Netzfundstück):
-
-
update :
30 / 01 / 2010 | Bezahlung Empfangen | |
30 / 01 / 2010 | Bezahlung Bestätigt | |
01 / 02 / 2010 | Versandt |
09 / 02 / 2010 nichts neues
13 / 02 / 2010 alles korrekt Sendung eingetroffen
update:
Bin zufrieden und kann nicht meckern. Die Sendung ist heute, also am 15. Tag, mit der Post regulär eingetroffen. Alles ordnungsgemäß, Sealed Air versandt. Sehr schonend. Der Zoll hat sich auch nicht gemuckert. Ein grüner Zollaufkleber mit Angabe des Warenwerts verhinderte offenbar schlimmere Eingriffe und Verzögerungen. "Gift" , 10 USD stand in etwa drauf. Die Importfreigrenze liegt bei 22 EUR. Die Zollabgabenfreigrenze bei 150 EUR. Bestelldaten und email Verkehr bereithalten und ausgedruckt hinlegen, ggf. für den Zoll. War aber hier nicht notwendig. Alles top. Gerät wie beschrieben. Funktioniert. Eichung müsste ich noch mit Präzisionsgewicht checken. Einige Bilder folgen hier demnächst noch - erledigt. Damit ist der Fall abgeschlossen.
FAZIT:
Zufrieden, alle items gecheckt und eingehalten. Ware o.k., kein Spielzeug. Sogar Batterie (CR 2032) wurde mitgeliefert. Alles top. Kann also aufgrund dieser Erfahrungen "lightinthebox.com" nur empfehlen - und mein Paypal Konto zeigt Frieden. Kein Hackversuch :)
update:
Gewichtskontrolle anhand von feststehenden Münzgewichten : passt. Kann man nicht meckern.
+++
Update2: 2010-03-06
Noch ein Teil erhalten. Identische problemfreie Abwicklung. Kann man nicht meckern.
Und heute einen bluetooth-gps-logger für 2.50 EUR geordert. Da muss Europa ja kaputt gehen.....
Mittwoch, 27. Januar 2010
Sein und Schein im Netz: Die KIVA - Illusion
wichtige Links:
* http://changecharity.blogspot.com/2009/11/kiva-illusions-continue.html
* http://www.philanthropyaction.com/nc/a_mostly_comprehensive_guide_to_the_kiva_and_donor_illusion_debate
*
*
* http://www.casefoundation.org/blog/kiva-illusion-person-person-giving
* http://blogs.cgdev.org/open_book/2009/10/kiva-is-not-quite-what-it-seems.php
* http://blogs.cgdev.org/open_book/2009/10/matt-flannery-kiva-ceo-and-co-founder-replies.php
* http://blogs.cgdev.org/open_book/tag/kiva
weitere Links: 1. Kiva Is Not Quite What It Seems by David Roodman 2. Kiva Is Not Quite What It Seems, But That’s OK by Jeff Raderstrong 3. Matt Flannery, Kiva CEO and Co-Founder, Responds 4. Even More Questions About Kiva by Tim Ogden 5. Two Pictures of Kiva.org by Holden Karnofsky of GiveWell 6. Is Kiva Misleading the Public? by Sean Stannard Stockton 7. Tim Ogden on Kiva (a comment made on #6) with additional commentary by Sean 8. Are Donors Misleading Themselves by Sean Stannard Stockton 9. Kiva Customers Don’t Receive the Loans You Give by Sasha Dichter of Acumen 10. Kiva Repayment Data by Elie Hassenfeld of GiveWell 11. Donors Choose vs. Kiva by Sean of Tactical Philanthropy and Donors Choose vs. Kiva by Holden of GiveWell 12. Deceptive Advertising Hurts the Entire Aid Industry by Saundra Schimmelpfennig of Good Intentions Are Not Enough 13. Kiva, Heifer International, the American Red Cross, and Donor Trust by Saundra 14. Updated version of How Kiva Works from Kiva 15. What’s Different About Kiva by Holden Karnofsky of GiveWell 16. Kiva, Transparency, Connections and Conduits by Tim Ogden 17. Kiva Revamps How It Explains Itself to Users by David Roodman 18. Kiva: A Cautionary Tale for Social Entrepreneurs? by Tim Ogden on HarvardBusiness.org 19. Brother, Can You Lend A Dime? by Sandy Stonesifer of Slate 20. Reflections on the Kiva Story by David Roodman 21. Confusion Over Where Money Lent via Kiva Goes by Stephanie Strom of the New York Times 22. New York Times on Kiva, Global Giving, Etc. by David Roodman 23. Tweet from Kiva Founder Matt Flannery: “I bet a lot of people reading [NYT’s] article would conclude that the people on Kiva don’t get the loans, which is unfortunate.“ 24. Today’s New York Times Article by Matt Flannery 25. Why Kiva is a Better Option (than MyC4) by David Costa 26. Kiva Reveals…by Shabbir Safdar (PR consultant) 27. Digging Deeper in Microfinance with Kiva.org by David Strom (a technology columnist) 28. Microfinance’s Circular Firing Squad by Ryan Calkins of SeaMo [Highly Recommended]
Bald mehr dazu an dieser Stelle.
Meine Konsequenz: Ab sofort gibt es keine neuen Ausleihen. Sobald die Kohle wieder frei ist, wird sie abgezogen, denn: veräppeln kann ich mich selbst. Dazu benötige ich kein Internet. So einfach ist das Leben.
update:
Obwohl das Paypal - System benutzt wird, welches globale, sekundenschnelle money Transfers erlaubt, kommt nach dem Abzug von 28 USD heute folgende Meldung: "Thank you!
Your withdrawal request will be processed in 1-3 weeks." Das fragt sich doch der olle Deutsche Michel: "Warum eigentlich sollte das so lange dauern?" Dafür kann es nur eine schlüssige Erklärung geben: Man lebt offensichtlich von der Arbitrage. Und: in den Hilfeseiten wird unverfroren von "1-2 weeks" Rückzahlungsfrist gesprochen. Das stimmt hinten und vorne nicht.
Es ist Aufgabe eines Unternehmers, welcher vorgeblich schon über 111 Millionen USD umgeschlagen hat, die "basics" und "conditions" seines Unternehmens korrekt auf up-to-date zu pflegen. Allemal in einem Internetbusiness. - Das ist dort leider, wie ich eben feststelle, offenbar nicht der Fall - allenfalls kann man in einer echten Start-up Periode derartige Mängel kurzfristig noch akzeptieren. Nach Jahren eingespielten Betriebs ist solcher Art Verhalten m.E. völlig inakzeptabel.
update:
Hier das Abzugsdatum von Kiva: 27.01.2010 - Und das Gutschriftsdatum: 30.01.2010. - Gutgeschrieben wurde der gesamte, angeforderte Betrag von USD 28. Ohne jeden Abzug. Der Überweisungsweg dauerte hier also nur 3 Tage. Das ist beruhigend zu wissen. Ich habe das in USD auf paypal stehen lassen und werde nach und nach alle Gutschriften zu mir rüberziehen. - Leider wird es keinen Cent mehr für KIVA von mir geben. So kann einem das Internet auch verleidet werden und die Illusionen rauben.
update2: folgt
CK 1959-1963
Immaculata-Kolleg (Jesuiten-Internat), Büren 1964
1. Es ist Augenwischerei, sich in den jetzigen Diskussionen fast ausschließlich auf die sexuellen Übergriffe zu stürzen. Dies ist nur die andere Seite der voyeuristischen Medaille, die mir und all den anderen z.B. in der Beichte untergekommen ist. Ausführlichst wurde ich stets nur nach Verstößen gegen das 6. Gebot befragt. Zur Erinnerung:
“Im Sündenbekenntnis müssen wir uns selber anklagen, damit der Beichtvater als Bußrichter unsere Sünden erkennen und das Urteil fällen kann. Wir müssen uns deutlich, aufrichtig und in wahrer Bußgesinnung anklagen, dürfen keine Todsünde verschweigen oder beschönigen.
Damit die Beichte gültig und würdig sei, muß man bei den Todsünden genau angeben, so gut man es kann, wie oft man sie begangen hat; und wenn sie oft begangen wurden, wenigstens wie oft im Monat oder in der Woche; fernerhin die Art der Sünde und die verändernden Umstände.
Keuschheit
Sünden gegen die Keuschheit, wenn sie mit klarer Erkenntnis und mit voller Absicht oder voller Einwilligung geschehen, sind schwere Sünden.
Hast du verbotene Regungen des Geschlechtstriebes oder unkeusche Lust gesucht und geweckt oder darin eingewilligt?
Durch unkeusche Blicke? Wie oft?
Durch unkeusche Gedanken und Vorstellungen? Wie oft?
Durch unkeusche Reden? Wie oft?
Durch Aufsuchen der nächsten Gelegenheit? Welcher? Wie oft?
Durch unkeusche Werke an dir selbst? Wie oft?
Durch das Zulasen unkeuscher Werke an dir selbst? Wie oft?
Durch unkeusche Werke mit anderen (Männern oder Frauen)? Wie oft?
Handelt es sich um ein unerlaubtes Verhältnis? Um bräutliche Untreue?
Hast du anderen Anlaß zur Unkeuschheit gegeben? Wodurch? Wie oft? Wie vielen?
Hast du andere zur Unkeuschheit verführt? Wie oft? Wie viele?”
Wer von den Patres ermisst eigentlich, in welch grauenhaftem Konflikt sich ein junger Mensch befindet, der sich “unkeuschen Werken” durch einen Pater ausgesetzt sieht, dies aber einem Angehörigen derselben Kaste beichten soll?!
2. Es wurde hier schon darauf hingewiesen, dass es neben den offen oder unterschwellig sexuellen vor allem körperliche und psychische/ seelische Übergriffe gab- nach meiner Erfahrung weitaus häufiger. Zumindest in den Jahren, in denen ich dem jesuitischen Erziehungssystem ausgesetzt war. Darauf geht die Societas Jesu aber überhaupt nicht ein. Obwohl schon 50 Jahre her, ist mir das Ziehen an den Haaren (Koteletten), bis man ganz aufgereckt auf den Zehenspitzen stand, noch lebhaft in Erinnerung. Die Kopfnüsse, die pfeifenden Schläge mit dem Zeigestock auf die Fingerspitzen (bei Wegziehen dann zur Strafe halt zweimal), die Schläge mit der flachen Seite des Tafellineals auf verschiedene Körperstellen. Das In-der-Ecke-Stehen, die Verächtlichmachung und persönliche Herabsetzung durch Lehrkräfte, die Kollektivstrafen zum Heranziehen von Denunzianten. Das Deklamieren mit “Klapsen” auf den Hinterkopf (“Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen!”): Aurea/prima/sata est/aetas/quae/vindice/nullo/sponte/sua/sine lege/fidem/rectumque/colebat.
Naja, wir kennen ja alle den gängigen Satz “Eine Backpfeife von Zeit zu Zeit hat ja noch niemand geschadet!” Einfach nur krank, sowas.
Wer von den CKlern meines Jahrgangs erinnert sich noch an die Finger-Appelle, wo die Länge der Fingernägel und deren Sauberkeit kontrolliert wurde? Nicht sauber genug? Nach einen lautstarken Anschiss als “Drecksau” musste man dann aus dem Hauptgebäude in den Waschraum der Sporthalle losrennen (ohne sich beim verbotenen Rennen auf dem Gang erwischen zu lassen) und sich die Fingernägel schrubben. Da zwischenzeitlich der Unterricht begonnen hatte, hatte man deswegen kein Recht, sich auf dem Flur aufzuhalten und riskierte so einen weiteren Anschiss, sofern man erwischt wurde. Kinder in eine solche doppelte Zwickmühle zu zwingen ist schlichtweg sadistisch.
3. Es ist ein– meiner Meinung nach unzulässiger – Rechtfertigungsversuch, diese Art der Pädagogik als historisch bedingt oder als (entschuldbare) persönliche Defizite einzelner Lehrkräfte hinzustellen. Generalisierte Verlogenheit und hohle Sprücheklopperei: da werden Demut, Nächstenliebe und Barmherzigkeit gepredigt, aber Überheblichkeit, Herabsetzung und unbarmherzige Härte ausgelebt. Leitmotiv war offenbar der Satz aus Menanders Werken: “Ho me dareis anthropos ou paideuetai.” (lat.: “Male eruditur ille, qui non vapulat.”). “Der Mensch, der nicht geschunden wird, wird auch nicht erzogen.” oder anders gesagt: “Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie.”
Wenn heute der Erfolgs- und Konkurrenzdruck bei Schülern als so gravierend hingestellt wird, da lach’ ich doch fast drüber – Frontalunterricht bei 50 Jungs in der Sexta, wo man vielleicht zweimal im Halbjahr mündlich dran kam! Gnadenlos unter Druck gesetzt und gegeneinander ausgespielt. “Wer nicht spurt, fliegt! Am Ende der Sexta darf sich sowieso ein Drittel ‘ne neue Schule suchen, da wird kräftig gesiebt. Luschen können wir hier nicht brauchen!” Also: Auswendiglernen, Nachplappern, Herbeten, nach dem Mund reden, ja nicht auffallen.
Anekdote: auf dem Weg zum Pausenhof kamen wir immer an der Klausur (den Privatgemächern der Patres) und an der Küche vorbei. Der Satz “Wasser predigen, aber Wein trinken” liess sich dabei an den umfangreichen Bier- und Weinlieferungen sehr schön quantifizieren.
4. Es ist unglaublich blauäugig zu meinen, es habe Übergriffe am CK nur in den 70er und 80er Jahren gegeben. Deswegen hat Mertes unrecht, wenn er sich gegen die “Unterstellung” verwahrt, es habe “jahrzehntelangen” Missbrauch gegeben – es handele sich nur um “jahrelangen”. Meine Erfahrungen stammen aus dem Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre, ich bin mir aber sicher, dass es CKler aus dem Anfang der 50-er Jahre gibt, die ebenfalls ihre traumatischen Erfahrungen gemacht haben. Also von den 50ern bis in die 80er: da kann man schon von “jahrzehntelang” sprechen, oder? Insofern rollt Mertes hier den Verharmlosungsteppich aus, auf den vermutlich viele (bereitwillig) drauflaufen.
Ich habe immer noch – inzwischen allerdings recht diffuse und wohl auch weitgehend verdrängte – Erinnerungen an viele demütigende und schmierig-unangenehme Situationen. “Explizite” sexuelle Übergriffe mir gegenüber hat es nicht gegeben, aber das körperliche Bedrängen ohne ausweichen zu können, empfinde ich genauso als Verletzung meiner Intimsphäre – das In-den-Arm-nehmen, das Über-den-Kopf-Streicheln, das An-mich-Drängeln, das In-die-Backen-Kneifen, das Sanft-Beiseite-Schubsen. Sei es während des Studiums (also der Zeit nach der regulären Schulzeit, sowas wie Hausaufgabenbetreuung), als junge Fratres auf uns losgelassen wurden, sei es bei den Aktivitäten der MC (“Marianische Congregation”) wie dem Ausschneiden, Sortieren, Ablösen und Pressen von Briefmarken oder das Arbeiten in der Dunkelkammer des “Fotoklubs”. Meine Teilnahme an derlei Aktivitäten war jeweils nur von kurzer Dauer, ich wurde aber ständig unter moralischen Druck gesetzt, dass ich mich sozial engagieren und dementsprechend dabeibleiben – also der Situation weiterhin ausgesetzt sein – müsste.
Als eher unangepasster Schüler wurde ich öfter zu Einzelgesprächen zitiert. Noch heute löst der Geruch von Sumatra-Zigarren bei mir Brechreiz aus, weil er mich an diese Sitzungen erinnert, in denen ich einem zigarrelutschenden Pater gegenübersaß, der unter seiner Soutane herumnestelte.
Für die, die sich tatsächlich mit den längst vergangenen Zeiten auseinandersetzen wollten, ist es übrigens nicht einfach. Die Namen der damaligen Patres, Fratres und sonstigen Lehrkräfte sind auf der CK-Website ja nicht zu finden, geschweige denn Bilder. Von Büren fällt mir überhaupt kein Name mehr ein, vom CK geistern gerade mal noch drei Namen durch den Kopf.
5. Es ist die ewige Ausrede totalitärer Systeme, dass bestimmte Vorkommnisse nur Ausnahmen und/oder persönliche Verfehlungen, aber eben keine systemimmanenten Auswüchse seien. Hitler war halt irgendein Spinner und Stalin ein Verbrecher. Aber ist es vielleicht nicht eher so, dass der Stalinismus die Zuspitzung des Leninismus ist, der seinerseits dem Marxismus entspringt? Und ist die Überlegung wirklich so abwegig, dass bei den Katholiken die Übergriffe nach aussen gegenüber Andersgläubigen und die Übergriffe nach innen gegenüber Schutzbefohlenen dem (von BXVI. ja ausdrücklich aufrechterhaltenen) Alleinvertretungsanspruch des Katholizismus entspringen?
Die Jesuiten machen es sich selbst dabei im Grunde leicht und ihren Gegnern besonders schwer: sie polarisieren schnell und grundsätzlich und gründlich. Ein Instrument dabei ist das, was Angelika Oetken (113) so beschreibt: “Gerade die ‘Eloquenten’ und ‘Intelligenten’ sind da besonders gefährlich, weil effektiv.” Jesuitische Diskussionen laufen immer darauf hinaus, den anderen in die Ecke zu treiben. Nach Dr. Dr. Wolf Ruede-Wissmann könnte man das “Dialektische Rabulistik” nennen. (Ich kenne keine Jesuitenzöglinge, die “lau” sind – entweder es sind glühende Verfechter des Katholizismus oder glühende Bekämpfer. Zu welcher Spezies ich gehöre, könnt ihr euch ja denken.)
Für mich sind Jesuiten Chamäleons, die sich ihrer Umgebung perfekt anpassen, damit sie umso besser ihre Beute schnappen können. Während andere Orden noch in Kutte oder Soutane herumlaufen, tragen Jesuiten längst Jeans und Gelfrisur. Als technokratische Vorhut des Katholizismus beherrschen Jesuiten selbstverständlich die Klaviatur der neuen IT-Techniken, wo andere Orden noch Spirit-Carbon-Matrizen verwenden, um ein Mitteilungsblatt zu vervielfältigen. So gelten Jesuiten als modern.
Jesuiten sind zu klug, um Dinge abzustreiten, die bereits bekannt oder offensichtlich sind. Statt plump zu mauern, gehen sie dann in die (vermeintliche!) Offensive, wenn es unvermeidbar ist und versuchen damit, sich die Deutungshoheit anzueignen. Vermischt man das zusätzlich mit entsprechender Betroffenheitsrhetorik, hat man sich einen entsprechenden medialen Vorsprung errungen.
Hier wird ja auch gleich entsprechend personalisiert (und damit das Problem wieder relativiert): wie sehr man Mertes sein Engagement doch abnimmt, als wie authentisch und offen man ihn doch erlebt hat usw. Und schwupps kann man die, die auf diese Nebelkerzen nicht hereinfallen, auf das Trefflichste diffamieren – als ob Übergriffe und deren Aufdeckung eine Frage einzelner fehl- oder wohlgeleiteter Personen wäre.
Ich hoffe nur, dass das Erbe der Aufklärung noch nicht ganz verloren gegangen ist und nicht noch mehr Menschen dem religiösen Obskurantentum verfallen, auch wenn es in der “modernen” Verpackung des Jesuitentums daherkommt.
6. Mehrfach habe ich hier den Dank gelesen, wie gesittet und sachlich es hier zugeht. Darf ich die Idylle vielleicht für eine Sekunde stören?
Eigentlich wünsche ich mir Rache für all das, was man mir als Kind und Jugendlicher angetan hat. Ich wünsche mir Ersatz für den Preis der vielen Kubikmeter Wasser, die ich bis heute verwende, um mich zweimal am Tag gründlich zu duschen und mich dennoch immer schmutzig zu fühlen. Ich wünsche mir, dass diejenigen in der Hölle schmoren mögen, die mir durch ihre Übergriffe verwehrt haben, zu anderen Menschen Vertrauen zu fassen und angstfreie Beziehungen einzugehen. Ich möchte jemand vor mir haben, dem ich die Fresse polieren kann, um meine Wut abzureagieren. Ich möchte der ganzen verlogenen Katholenbande meinen Hass in den Rachen stopfen, damit ich ihn endlich los bin und nicht /ich/ davon zerfressen werde, sondern /sie/. Ich würde gerne, dass /sie/ sich minderwertig und hilflos fühlen und nicht ich. Und: ich hätte meine Kraft lieber in ein positiv-kreatives Leben gesteckt, statt mich im Kampf gegen den Alptraum der Vergangenheit fast zu verschleissen.
Jedenfalls werde ich den Jesuiten nicht helfen, aus ihrer Bredouille herauszukommen. Anpassungsfähig wie sie sind, schaffen sie das sicher selbst. Meine Absolution wollen sie? Nee, auch die werden sie von mir nicht kriegen – ich habe nichts zu verzeihen oder zu vergeben. So wie ich mit meinen Narben leben muss, müssen sie mit ihrer Schuld und ihrer Schande leben.
Aber wie oben geschrieben: Die Jesuiten machen es sich selbst auf gewohnt katholische Weise dabei im Grunde leicht und ihren Opfern besonders schwer. Der versierte Küchen- ääh Kirchenmeister rät: bereuen – beichten – Buße tun (3 Vaterunser und 3 Ave Maria beten sollte langen) und dann, schwuppdiwupp, beruhigt weitermachen.