Sonntag, 1. Februar 2009

Sie sagen "teilen" und meinen doch nur "abkassieren"




Hi world,

habe ich soeben in SPON gelesen: "Mark Zuckerberg sprach in München erneut ausführlich darüber, wie Facebook durch "teilen" die Welt zu einem besseren Ort machen will - und verkündete einen Etappen-Erfolg in der Aufholjagd nach den deutschen Netzwerken..".

Und da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Sie, also die vorgeblichen Weltverbesserer und Weltenoptimierer, sie wollen angeblich "teilen" und die Welt zu einem besseren Ort machen. Tja, wenn das so wäre. Das wäre dann ja mal eine gute Vorstellung. - Doch so ist es leider nicht. Alles was "Sie" wollen, das sind MONOPOLE und KOHLE und die wollen sie ausschliesslich für sie allein, unter Ausnutzung des aktuellen Wirtschaftssystems (das ist übrigens legitim!) - Sie wollen nichts anderes als eine Art von grenzenloser, digitaler Weltherrschaft. Eien irrationale Jagd nach Größe. Sie wollen Gott spielen? Sie fühlen sich durch nichts limitiert und sind der Auffassung, wenn Sie sich auf die Kreuzungsstrassen des Internet stellen, dass sie dann allein den Verkehr regeln können und dürfen Durch nichts und niemand legitimiert, als durch die zur Verfügung stehende Technik. Und Ihrem ach so geilen Machtanspruch.

Doch ihre Sprache ist, bei genauem Hingucken, verräterisch. Sie sagen, sie sind auf der Jagd. Was jagen Sie? Einzig und allein den monetären Erfolg! Sonst nichts. Da bleibt dann nichts mehr von "teilen" oder von Weltverbesserung übrig. Und alle freuen sich, perverser Weise, mit "Ihnen" - haben aber nichts davon.

Es ist, teleologisch, eine sinnlose Jagd nach der großen Zahl. Ein utilitaristisches Prinzip. Größtes Glück der größten Zahl. Ein Krampf! PR technisch gesehen, soll, nachdem was heute über Facebook und seinen Problemen bekannt wurde, die Angabe von 2 Millionen Nutzern nichts anderes als die Welt beeindrucken, ihr etwas vormachen. Die Realitäten überspielen. Das Großhirn bremsen, eindödeln und schlafen lassen. Madoff lässt hier grüßen. Ein Vorbild? Er hat gezeigt, daß es und wie es geht.

Und wieder ist sie, also die Welt, im Begriff diese Primitivpsychologie zu fressen und die implizierten Sachaussagen oder besser die Gedankenschlenker, die man sich dadurch von den Netzmassen erhofft, die ja doch keine sind, unbesehen und unkritisch für bare Münze zu nehmen. Offenbar rutscht der Verstand dieser Netzmassen, und der Tag beweist, dass die Rechnung oft auf geht, beim Tippen irgendwo zwischen die Tasten und liegt dann wie Brösel - schwer erreichbar - dort herum.

Ich finde das ganze Theater eigentlich doch ziemlich billig. Es ist ein unkontrollierter und weitgehend internationalisierter der Kontrolle sich entziehender Lügenklamauk ohne Gleichen, weil die digitalen Massen alles unkritisch glauben, was man ihnen hier oft als neue Religion präsentiert. Man will -als Neticen - ein Teil der guten Masse sein, und das nur, weil es alle tun. Eine irrige Vorstellung, wie ich finde.

Und parallel dazu, also der Aussage, die Welt besser machen zu wollen, verramschen Sie Deine Daten, welche Gruppen Du abonniert hast, ob Du schwul oder hetero bist, ob Katholik oder Immam, ob Unternehmer, H4 oder Student. All das wird datenanalytisch auf den Punkt gebracht und: DU bekommst dafür DEINE Werbung ab, die DU nicht benötigst. - Das wars dann auch schon. Und Facebook, besser seine wenigen Eigentümer, die kassieren ab. Braucht man das? In den AGB´s hast DU das ALLES gestattet, auch über Deinen digitalen Abschied hinaus. Sprachlos? Ach wo? Warum sollte ich. Sie wissen ja eh alles von mir. - 1984? Nö, 2009!




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